Am vergangenen Sonntag wartete das Publikum im Staufersaal des Palatin mit schön geschmückter Bühne erwartungsfroh auf den Beginn des Programms. Die 1. Vorsitzende, Birgit Hirth, begrüßte das zahlreich erschienene Publikum ,den Oberbürgermeister Dirk Elkemann, den Leiter der Musikschule Südliche Bergstraße, Ansgar Sailer, die Vorstände befreundeter Vereine, sowie die örtliche Presse. OB Elkemann gratulierte zum Siebzigjährigen, plauderte von seinen persönlichen Erlebnissen mit dem Akkordeon und zeigte sich erfreut, dass auch die Stadt Wiesloch von einem Verein profitiert, der immer wieder bei öffentlichen Auftritten begeistert. Für den Abend wünschte er allen Beteiligten, Spielern wie Zuhörern, einen wunderbaren Sonntagnachmittag.
Bereits die ersten Klänge der jungen Musiker des Akkordeonensembles der Musikschule Südliche Bergstraße, ließen aufhorchen. Kaum zu glauben, dass man nach ca. 6 Monaten Spielzeit schon so hörenswert Akkordeon spielen kann. Die Kids spielten ihre drei Lieblingsstücke gekonnt ohne Fehler zur Freude des Publikums. Erste Bravo- und Zugabe-Rufe wurden laut. Als Background gesellten sich einige Akkordeonspieler und -spielerinnen hinzu, um der Zugabe das richtige Volumen zu geben – wunderbar. Den kurzen Umbau nutzte Charlotte Leib, die Moderatorin des Abends, um das nächste Highlight anzukündigen: das Jubiläumsorchester. Mitglieder des 2. Orchesters, Wiedereinsteiger und Spieler aus dem Projekt “Akkordeon for future“ hatten sich zusammen gefunden, um das 70jährige Bestehen des Vereins zu feiern. Zu fetziger rockiger Unterhaltungsmusik die Finger tanzen zu lassen, war das Motto. Zu Beginn spielte das Orchester eine Originalkomposition für Akkordeon, “Tarantella arrabiata“, von Hans-Günther Kölz und sicher konnte mancher Zuhörer die Beine nicht stillhalten. Mit “Just a Gigolo/I ain’t got nobody“ wurde geswingt, was das Zeug hielt, auch Schlagzeug und E-Piano überzeugten, und es entstand ein wunderbarer Sound. Mit “Back to the Sixties“ wurde an die gute alte Zeit erinnert, schon damals gab es ja den Akkordeon-Club in Wiesloch. Das Publikum war sogleich präsent und klatschte freudig mit. Natürlich durfte auch da die Zugabe nicht fehlen, was lag näher als “Happy Music“ von James Last.
Happy ging man in die Pause und hatte die Gelegenheit Gönner oder Genießer des Akkordeon-Clubs zu werden, was Charlotte Leib zuvor charmant anmoderiert hatte. Nach der Pause, das Publikum war wieder vollzählig erschienen, warteten die Zuhörer gespannt auf das Konzertorchester. Festlich wurde begonnen: die Wassermusik und Feuerwerksmusik von Georg F. Händel in Bearbeitung der Dirigentin und musikalischen Leiterin des Orchesters, Nadine Bösing, wurde grandios intoniert. Wunderbar konnte man die verschiedenen Klangfarben des Akkordeons hören, ähnlich der Bläser und Streicher eines Symphonieorchesters. Zentrale Komposition für den zweiten Teil des Konzerts war der 4. Satz “Saltarello“ aus der “Italienischen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Abwechslungsreich wurden schnelle Läufe, fugenartige Abschnitte, Piano- wie auch wuchtige Tutti-Takte feinsinnig musiziert und flossen gekonnt ineinander. Man konnte leicht erkennen, dass die Dirigentin des Abends, Nadine Bösing, viel musikalisches Wissen und viele Probestunden in diesen Abend investiert hatte. Zum Abschluss dann ein südamerikanisch musikalischen Feuerwerk “Mas que nada“ mit einem improvisierten Solo der Konzertmeisterin Gabi Wagner. Kaum zu glauben, dass das schon der Abschluss sein sollte. Mit “Instant Concert“, dreißig Musiktitel in gerade einmal drei Minuten, präsentierte das Orchester viele Stücke verschiedener Komponisten und Arrangeure der70jährigen Musikgeschichte des Vereins. Ein Titel jagte den nächsten, die verschiedenen Register des Akkordeons unterstützen die Farbigkeit des Vortrags. Der besondere Abschluss des Jubiläumskonzerts durfte natürlich nicht fehlen - so kamen unter lautem Beifall nochmals alle Mitwirkenden des Abends auf die Bühne und spielten gemeinsam "Thank you for the Music", besser hätte man sich von seinem Publikum nicht verabschieden können.