Ja, ich war dabei. Mit großer Spannung reiste ich mit dem Konzertorchester ins hessische Korbach am Edersee. Neun Orchester trafen sich, um sich musikalisch auszutauschen und zu zeigen wie hörenswert Akkordeonmusik sein kann. Nadine hatte eigens hierfür ein Programm zusammengestellt. Auf zwei Bühnen konnten sich abwechselnd am Samstag und Sonntag die Orchester mit ihren Programmen für 45 Minuten präsentieren. Der Akkordeon-Club wurde samstags für die Hauptbühne ausgelost und wir begannen furios mit meinem Lieblingsstück „Tango Appassionando“. „Imagine“ von J. Lennon, „Sound of Silence“ von P. Simon, „Du hast den Farbfilm vergessen“ von N. Hagen waren weitere Stücke, die viel Beifall erhielten. Ein Musette „Sous le Ciel de Paris“, schloss sich an, schade, dass zu diesem Zeitpunkt noch keiner tanzte. Weiter ging es mit „Axel F“, „Just a Gigolo“, dem „Zaubertanz“ und „Instant Concert“. Wir hatten ein tolles Publikum und viele quittierten unseren Vortrag mit Standing Ovations, der Lohn für eine tolle Präsentation.

Auch andere Orchester zeigten ihr Können mit berühmten Stücken. Mit „New York, New York“ der “Accordion Harmonists Salzgitter“ war der Saal sofort am Kochen, passend dazu das „West Side Story Potpourri“ des “Akkordeon Orchesters Kassel“. Eine musikalische Schwarzwaldwanderung ließ das “Beffendorfer Orchester“ erklingen. Weniger pittoresk dann Udo Lindenbergs „Keine Panik“. Ein ganz anderes Genre präsentierte der “Akkordeonverein LYRA Neuenhain“ aus dem Taunus mit drei lyrischen Stücken von Edvard Grieg. Diese Interpretation fand ich persönlich besonders schön. Die “Balg Crew Rüsselsheim“ intonierte in großer Besetzung berühmte Songs von Morricone oder auch „Vielen Dank für die Blumen“ von Udo Jürgens. Der “Akkordeon-Club Hechingen“ spielte u.a. die „Ghostbusters“ oder „I just called to say I love you“, der “Hofheimer Akkordeon-Verein LYRA“ den berühmten Piazzolla Tango „Oblivion“ aber auch „Morgens um sieben“ von James Last - sofort war ein magisches Summen im Konzertsaal zu hören. Eine unglaubliche Fülle und Vielfalt an Musikstücken konnte ich an den beiden Tagen genießen, fast immer gekonnt musiziert. Interessant auch, die Dirigenten und Dirigentinnen bei ihrem Dirigat zu beobachten, von sehr ruhig bis ballettreif war wirklich alles dabei.

Der Samstagabend war dem Gastorchester “Diemelspatzen Korbach“ vorbehalten. Mit „Music“ begann der Abend, „Les Misérables“, Ausschnitte aus dem Musical, folgten, wunderschön intoniert „Nessun Dorma“ die berühmte Arie aus der Oper „Turandot“ und vieles mehr. Der Abend endete nach über zwei Stunden schönster Musik mit „Thank you for the music“.

Neben den vielen Musikbeiträgen, die im Vordergrund standen, gab es weitere Highlights und Aktionen, die nicht unerwähnt bleiben sollen. So gab es einen Freitagabend-Treff zum Kennenlernen, Ehrungen und Stabübergabe des langjährigen Dirigenten beim Veranstalter, eine Aufführung aus Taka-Tuka-Land in der “Freilichtbühne-Twiste“ am Samstagmorgen, die After-Show Party am Samstagabend (einige kamen erst sehr früh ins Bett), die Notenausstellung (ich habe mir Band 2 von Piazzolla gekauft) und vieles mehr – ein gelungenes Festival bestens organisiert bei guter bis ausgelassener Stimmung. Gut, dass ich dabei war - schade, dass einige nicht mitkommen konnten.