Der Akkordeon-Club “Kurpfalz“ Wiesloch bot zusammen mit dem Projektorchester Rhein-Neckar-Odenwald am Muttertag-Sonntag eine hinreißende Mischung aus Klassik und Moderne. Die beiden Orchester hatten nach Heidelberg in den Johannes-Brahms-Saal der Musikschule eingeladen. Das wunderbare Ambiente, die gute Akustik und die große Zahl der Zuhörer beflügelten die Musizierenden. Das Projektorchester, fast ausschließlich aus Wieslocher Spielerinnen und Spieler besetzt, eröffnet das Konzert, wie könnte es anders sein, mit der Ouvertüre zur „Zauberflöte“. Grazil, feinsinnig und abwechslungsreich wurde musiziert, so dass die verschiedenen Stimmen ihre Bedeutung behielten. Der 9. Satz aus den Enigma-Variationen von Edward Elgar, „Nimrod“, war nächster Programmpunkt und wurde äußerst ruhig mit tiefem Empfinden präsentiert. Einige Zuhörer waren zu Tränen gerührt. Sehr viel forscher und freudiger stimmten die Akkordeonisten das Originalstück „The Legend of King Arthur“ von Ian Watson an. Konzertmeister Sebastian Hirth übernahm die Soli. Mit wunderbaren Legatobögen begann die Komposition „Welcom to Camelot“. „The Knights oft the round table“ wie auch „Arthur’s Victory“ konnte man hören und spüren. Nicht unerheblich waren Schlagzeug, Timo Mantz, und Pauken, Leon Weissmann, daran beteiligt. Die Zugabe, der „Musikalische Spaß“ von Mozart, durfte dann natürlich nicht fehlen. Übrigens fanden einige Zuhörerinnen und Zuhörer die Originalkompositionen für Akkordeon, später auch die „Dalmatischen Tänze“ von Adolf Götz, besonders hörenswert und spannend.
Nach der Pause präsentierte das Konzertorchester des ACK Wiesloch Mozarts Divertimento in vier Sätzen, gefolgt von Beethovens 1. Satz aus der „Sinfonie Nr. 1 C-Dur. Großartig musiziert, konnte man die musikalische Arbeit der Dirigentin beider Orchester, Nadine Bösing, erleben. Auch dass die Orchestermitglieder seit Jahrzehnten zusammen musizieren, war von entscheidender Bedeutung für die Harmonie der Stimmen.
Die „Dalmatinischen Tänze“ basierend auf Volksliedern Osteuropas klangen fremdländisch schön und doch vertraut. Ständig veränderte Rhythmen, ungerade Taktzahlen und Taktwechsel machen die Tänze besonders interessant für die Zuhörer. Der 4. Satz „Saltarello aus der Sinfonie Nr. 4, „Die Italienische“ von Mendelssohn-Bartholdy ließ nochmal die Tasten glühen. Fliegende Finger in den verschiedenen Stimmen zu einem großen Ganzen zusammen zu fügen, gelang wunderbar. Das sehr anspruchsvolle Konzert, für Spieler und Zuhörer gleichermaßen, wurde mit dem „Zaubertanz“ zauberhaft beendet. Das wunderbar gestaltete Programm, Text Nadine Bösing, Layout Hans Durst, komplettierte diesen hörenswerten Konzertabend.